inge jung


leicht wie kork

 

schwimmen auf der zeit
unfähig
hinabzutauchen
sie
in unsere atome einzulassen
ihr ein würdiges
gegenüber zu sein


sind leicht
wie kork
an der oberfläche
getrieben
nur spielball
um
ihr nachzutrauern

 


facetten

 

sehen
hinter kaltem glas
eis
die klarheit
farblos
doch offenbar
die sich
uns offenbart
in all
ihren facetten
in
ihren prismen
die
uns
ein hauch
des universums
sind

 


Inge Köhler-Jung, Jahrgang 1971, wohnhaft in Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg.  Autorin und Bloggerin, Mitbegründerin der Künstlergruppe "Pro/Art/Bietigheim" und seit 2017 zweite Vorsitzende des Literaturvereins LiteraFreak e.V. Bis 2016 schrieb ich unter Inge K. Jung, seit 2016 unter Inge Jung. In der Kinder- und Jugendliteratur zu Hause wurden bisher auch zwei Thriller und sechs Lyrikbände von mir publiziert. Bis vor einiger Zeit war ich der instrumentale Teil des keltischen Duos "luna pernocte".

 

PUBLIKATIONEN im Autumnus Verlag:

 

2014: "65 - Die Entsorgung der Alten"
2015: "Aju. Im Zeichen des Wolfes"
2016: "Ich, der Apfelbaum", "Das Ticken der Atomuhr"

 

PUBLIKATIONEN im Verlag LiteraFreakPress:

 

2016: "die zeitspanne leben", "Tillmann der Maulwurf"
2017: "in somnium", "Urs und Felina- eine bärige Katzengeschichte"
2018: "am nullpunkt", "die furcht ist gelöscht", "Helmut und Henriette"
2019: "silben sind stockflecken"
2020: "blüten auf totholz"

 

Des Weiteren Prosa und Gedichte in verschiedenen Anthologien, sowie Veröffentlichungen bei Lyrikwettbewerben. Meine Arbeit und ich werden vorgestellt unter: http://inge-k-jung.jimdo.com Seit Mai 2015 betreibe ich einen Blog über meine Publikationen und Gedichte, sowie über aktuelle Themen unter: http://ingejung.blogspot.com

 


krieger

 

als der entthronte könig
noch herrschte
mit eiserner hand
beherrschte er
land und untertanen
geist und seele
den sternenhimmel


als der entthronte könig
noch herrschte
standen die untergebenen
unter ihm
sahen auf
zum leuchtenden stern
der alles in rot tauchte


als der entthronte könig
sich selbst entthronte
stürzte das land
ins dunkel
verfinsterte sich die sonne
sterne verloren sich
und ihre farbe


als der entthronte könig
so ganz ohne thron war
suchte er sich neue
gefolgsleute
untertanen
denen er untertänigst
seine leitung anbot


als der entthronte könig
verlassen in seinen landen saß
ließ er sich
auf neue bündnisse ein
die ihn banden
an falsche untertanen
die selbst ihn verrieten


als der entthronte könig
seine fehler erkannte
stürzte die nacht auf ihn herein
die untertanen begehrten auf
meuterten
bis er kein könig
mehr sein wollte


als der entthronte könig
so ganz alleine
durch fremde gestade streifte
erkannte er
dass manche
sterne
nicht strahlen
nur täuschung sind


als der entthronte könig
ohne licht wandelte
sehnte
er seinen stern herbei
der ihn geleitet hatte
in allen finstern nächten
über ihn wachte


als der entthronte könig
seinen engel anflehte
musste er erkennen
das engel
bei bedarf
krieger
sind