Natürlich gibt es IHN
den Schöpfer des Himmels und der Erde
den Schöpfer aller Dinge
den Schöpfer SEINER selbst.
Von IHM die blaue Blume die rote Rose
der böse Apfel und die köstliche Ananas.
Von IHM die Sterne nach denen
wir greifen und die Scheiterhaufen.
Mit
dem Planetenkreisel der tanzt
in
SEINEM Lichte schafft er den Tag
und
die Nacht die Zeit zum Gebet
Besinnung und Lobpreis.
SEINE Geschöpfe tummeln sich
im Wasser auf dem Lande in der Luft
fliegen durchs All schaffen sich
Rätsel verneigen sich tief.
SEINE Geschöpfe sind Viren Bakterien Hippopotami
hohes Fieber schöne Beine Friedenszeiten
Dekalog Evolutionstheorie
(von Erdbeben und anderem ganz zu schweigen)
Alles Existierende sein Werk
auch dort wo ER die Arbeit
an SEINE Geschöpfe delegiert.
Das schleckt kein freier Wille weg.
Auch Meteore und Engel walten
Elfen und ausserirdische Lebewesen
Gläubige und Ungläubige und
Geschichtenerzähler.
Wer Lügner wer Weiser
Fragen der Perspektive.
Schlauheit bringt Nutzen;
Dummheit Verdruss oder
Seligkeit.
Auch Langeweile gibt es. Sie fragt
warum es überhaupt etwas gebe
und nicht vielmehr nichts.
Die Frage sei durchaus tiefsinnig.
Warum gibt es Gaskammern
und nicht vielmehr keine?
Warum gibt es Verdienstorden und nicht
vielmehr nur 'nen Tritt in' Arsch?
Wundervoll die
Schöpfung
wunderlich der
Galaxienzoo
so notwendig
so überflüssig.
Was
soll ich noch glauben an das
was eh
auf der Hand liegt.
Was
soll ich zweifeln an dem
worüber kein Zweifel besteht.
Natürlich gibt es den Schöpfer:
sein Name ist Hingabe –
MEINE Hingabe.
Nur sie.
Wovor ich mich verneige
MEINE Wahl.
Antonio Cho, geb. 1942 in Genf, aufgewachsen in Zürich. Autor der Internetseite "Skepsis und Leidenschaft" und Herausgeber der Internetanthologie lyrik.ch. Seine Bücher erscheinen im SKEPSIS VERLAG. Die im POESIESALON.de präsentierten Gedichte sind dem Band 7 der Reihe "skepsis & leidenschaft" entnommen: "Grosser Empfang - Poetisches Vorspiel zur AnarchoMystik" (2015, 96 Seiten). Mehr Gedichte von Cho online /
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