stadtlicht, es riecht nach bewegung, zusammen gehaltens
wünschen aus allen sinnen, über schwellen zu brücken,
verbaut verwachsen, krümmungen steilungen, weile an weile
gerückt, aus fenstern fällt schwer sickert strömt flutet
treppengelächter, ein geländer lädt auf, halte ich händen mein wort,
aufwärts schwellen gesichter, hangeln hinauf in ein lächeln.
und wieder: hocken selbstverschlungen doch zum anderen schulternah,
lachen stößt lachen, worte prellen dich zwischen worte –
und abends hört man hier lachen schön heimlich...
wortschwaden über stuhltischfeldern, entlanghörend kreuzt ein einziges
meine sinne – hinübergelangt hab ich, herausspannen sich zum teil,
aber bald schon wärm ich mich unter dem himmel der dächer,
in blicknetze gehüllt, und wir wohnen hierweil bis die kühle uns dichtet
eintreten stülpt sich dir über, jetzt noch redest du endwörter zum anfang,
deine ecke spreizt dich du paßt, auf der stelle entwindet sich ding dann für ding
unter dem ausgriff, spät sagst du das sichere nicht, andere kümmern sich ihrer orte
auf dich, ihr werft die mitten zusammen die sichtbaren festen bestände,
fällt von dort aus das lot auf das fenster, hinein dringt oft draußen hört niemand zuende
1972
auf euren blickbahnen rasend
voran.
hier sitzt man
zu vielen
ein ereignis
zuende, hier geht man,
wann immer, getrennt
ins vorbereitete
perfekt
zurück
1974
Ich hing an ihnen und sie an mir.
Kinderklimpern,
strahlende, ungleiche Reihung.
Über Uniform und Badewasser
vergaß ich nie
meine Ketten über der Brust.
Wo sie, irgendwo,
im notwendigen Kreisen
am Körper begannen,
begannen zu sein mit ihren einfältigen Elementen
von Blüten-Flügel-Hügelformen
und als Schriftbild in Schönheit endeten.
Da war die Mitte zu Ende,
geborgen ein Atmenkönnen
in Verschwendung.
Der Verschwendung Inbild:
Fremdverbindliches Tanzen über dem
nichtwissenden, wachsenden Leib.
1981
Angelika Janz, geb. 1952 in Düsseldorf, lebt seit 1991 in Vorpommern. Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie in Essen und Bochum. Bis 2008 Museumspädagogin am Museum Folkwang. 1991 Übersiedlung nach Vorpommern. Seitdem Organisation zahlreicher Festivals, Einrichtung von Jugendclubs, Kunst-und Hörspielwerkstätten und 2005 Gründung der KinderAkademie im ländlichen Raum. Einzelpublikationen zuletzt: 2013 tEXt bILd, Fragmentgedichte und poetologische Texte, Hg. Michael Gratz, Freiraum-Verlag Greifswald; 2014 Traue dem Wechsel, Vorsatz Verlag Dortmund; 2015 Draußen ging das Leben weiter, aber die Filme rissen ein, Kulturstiftung Rügen, Orangerie Putbus. Preise u.a: In den 80/90er Jahren div. Preise/Stipendien für Bild- und Wortsprache, u.a. 1.Preis für Experimentelle Literatur der Stadt Düsseldorf 1981 (Heinetage), Arbeitsstipendien des Landes NRW, MV und des Dt. Literaturfonds mit Arbeitsaufenthalten in Berlin und Paris, 6.Nahbellpreis 2005, zuletzt 2008 ZeitZeichen, Deutscher Lokaler Nachhaltigkeitspreis der Deutschen Umwelthilfe, und Auszeichnungen zur Soziokulturellen Arbeit im ländlichen Raum.