wär die liga egal
die lüge stabil
wär der nebel im wald der nabel der welt
doch man ahnt ja nicht
in dieser durchgestylten gegend
ob die häuser entlang der straßen oder
die straßen entlang der häuser gebaut sind
nagel versenkt
kabel gekappt
balg abgestillt
bewerbungstraining
die längste kurzvita aller zeiten
text direkt in den mailbody tippen
das subjekt der begierde
kann offenbleiben
in der sprache der engel
sind |: wort und welt :|
beinah deckungsgleich
ich konzentriere mich auf
bilder von draußen: wolken
treiben ihrer auflösung entgegen
sinn meint i. allg. etwas nebulöses
poesie meint i. allg. die dichtkunst
milch meint i. allg. |: kuhmilch :|
entsteht in den euterdrüsen
wo (besser: wodurch)
entsteht das gedicht?
entsteht es beim schreiben?
beim lesen? beim vorlesen?
oder erst, falls es jemand versteht?
milch versiegt, wenn nicht gemolken wird
worte treiben zum ort ihrer auflösung
aber auflösung ist kein ort
und keine lösung
ich habe aufgehört
nach einem sinn zu suchen
nach dem stil der originalität
oder mit dem arsch
in richtung markt zu wedeln
unsinn ist der einzige
hebel der schönheit
der stil hemmt die kraft für den wurf
ich sollte mich anfreunden
mit den spinnen in der küche
mit den fliegen und den milben
mit den larven im holz
ich sollte die mücken achten
die hummeln im hintern sowieso
ich sollte mich besser
mit den spatzen verständigen
die in den hohlräumen
der fassade hausen
mit den tauben im kastanienbaum
mit dem fuchs und mit der krähe
die gleich um die ecke wohnen
ich sollte meine ungeduld
den wolken überlassen
den worten und dem licht
ich sollte meine schuld
dem holunder vermachen
meine unschuld dem nebel
und dem abendglühen
ich sollte aufhören
diese abgewetzten behauptungen
zu wiederholen
|: das wetter spielt verrückt :|
dabei kann das wetter gar nicht
verrücktspielen
»überholen ohne einzuholen«
klingt wie repetieren ohne zu kapieren
krepieren ohne gelebt zu haben
worte kreuzen
der lösung entgegen
die erde dampft
wie ein frisches grab
ich möchte sterben an diesem tag
der viel zu schön zum sterben ist
das laub der birken
rauscht wie ein zitat